"Holla!" rief der bärtige Fremdling auf als die Glyphen erneut zu glühen begannen.
Zum ersten Mal seit seiner Ankunft schien er in Hektik zu verfallen. Er machte einige rasche Handbewegungen und tatsächlich würde das Glühen zumindest ein wenig schwächer.
"Dies ist falsch ..." murmelte er zu sich selbst. ""Nicht hier und nicht jetzt ..."
Er versank in tiefe Konzentration und bereitete die Hände über die Glyphe aus, die kurz darauf zu pulsieren begann, jedoch scheinbar immer schwächer wurde.
*Derweil im obersten Zimmer eines Turms an einem Ort, von dem nur Legenden zu berichten wussten*
Eine große Gestalt in schwarzem Umhang, deren Gesicht tief im Schatten der weiten Kapuze verborgen, beugte sich tief über großes zylindrisches Objekt, das in allen Regenbogenfarben schillerte. Die knochigen Hände, die aus dem Umhang herausragten beschrieben sonderbare Gesten, die entweder auf das wirken von Magie oder ein absonderliches Nervenleiden hindeuteten.
Und ein Mädchen huschte hinein. Nun ja, im Grund war es kein Mädchen im eigentlichen Sinne, ihre Haut war war bläulich, ihre Haare schneeweiß, ihre Ohren waren spitz und ihre Augen schimmerten in deinem höchst unnatürlichem Rot. Aber das viel eigentlich überhaupt nicht auf, denn sie bewegte sich ohnehin schneller, als ein menschliches Auge je hätte folgen können. Die Gestalt in dem schwarzen Umhang schien es überhaupt nicht zu bemerken.
"Meister?" fragte das Mädchen unsicher als es in die Mitte des Raums gehuscht war.
"Stör' mich nicht", grummelte die Gestalt ungehalten.
"Aber, Meister. Bei der Aktivierung der Portale hat es einen Zwischenfall gegeben."
Die Gestalt stieß einen tiefen Seufzer aus und beendete sein Arbeit – sofern es denn eine Arbeit war – an dem zylindrischen Objekt, um sich auf seine Dienerin zu konzentrieren. Unter der tiefen Kapuze schimmerten zwei Augen und das blauhäutige Mädchen zuckte leicht zusammen, als sie sich auf sie richteten.
"Wozu brauche ich eine Assistentin wie dich, wenn ich mich doch um jede Kleinigkeit selbst kümmern muss."
Das Mädchen zucke erneut. Er war wohl bewußt, dass eine Beendigung dieses Arbeitsverhältnisses typischerweise auch mit der Beendigung ihres Lebens zusammenfallen würde, wobei ihre Abfindung – sofern ihr denn eine zugestanden wurde – lediglich darin Bestand, das die einen Vorschlag über die Art und Weise unterbreiten konnte.
"Dies war unvorhersehbar, Meister. Der Wanderer ist wieder aufgetaucht!"
"WAS!!!???"
Der Mädchen huschte zurück zur Tür und suchte Deckung. Sie hatte schon einige Wutausbrüche miterlebt und den letzten hatte sie nur dank ihrer unvorstellbaren Reflexe überleben können. Doch dieses Mal war es anders. Statt in Wut brach die Gestalt plötzlich in schallendes Gelächter aus, das in gewisser Weise sogar angenehm normal war und nicht etwa teuflisch und bösartig, wie es diesem Ort angemessen gewesen wäre.
"Das wurde aber auch Zeit."
"Ja, Meister ...?" stimmte das Mädchen vorsichtig zu und traute sich wieder etwas nach vorne. "Wird er nicht euren Plänen im Weg stehen, Meister?"
"Natürlich wird er das! Aber jetzt wissen wir, wo er sich befindet – Das wissen wir doch, oder?!"
"Ungefähr, Meister", sagte das Mädchen und duckte sich ein wenig.
Die Gestalt rieb sich nachdenklich das Kinn. Das heißt, es war anzunehmen, das sie sich am Kinn rieb. Nicht einmal die scharfen, nachtaktiven Augen des Mädchens konnten erkennen, was unter der Kapuze verborgen lag.
"Wir schicken Untote, um das Problem zu beseitigen", entschied die Gestalt schließlich.
"Untote, Meister? Aber in der Region gibt es keine Untote, Meister."
"Ein paar Skelette und faulende Kadaver lassen sich immer finden", winkte die Gestalt verächtlich ab. "Oder hast du schon vergessen, wie das Beschörungsritual funktioniert?"
"Nein, Meister!" Das Mädchen grübelte ein wenig. "Das heißt ihr möchtet, dass ich eine Armee Untote beschwöre, um den Wanderer zu vernichten? ... Ich ganz allein?"
"Dafür wurdest du doch ausgebildet, oder nicht?"
Das Mädchen strahlte bis über beide Ohren.
"Toll Toll Toll Toll ..."
Pentranterweise hüpfte sie dabei auch noch und klatschte freudig in die Hände. Der Gestalt sah sich dies ein paar Sekunden lang an und stieß dann einen mehr als ungehaltenen Seufzer aus. Das Mädchen riss sich zusammen, verschränkte die Arme hinter dem Rücken und versuchte möglichst unschuldig auszusehen.
"Entschuldigung, Meister."
"Du hast deine Anweisungen. Geh jetzt und führe sie aus! Und erledige deine Arbeit gut."
"Ja, Meister."
Das Mädchen huschte eiligst zu Tür hinaus. Die Gestalt seufzte erneut und murmelte dann:
"Gute Mitarbeiter sind so schwer zu finden ..."
Er vergaß seine Dienerin für den Augenblick und versuchte sich auf das anstehende Problem zu konzentrieren. Ein paar Untote würden dem Wanderer wohl kaum gefährlich werden können. Doch vielleicht hatte er ja Glück und seine Fähigkeiten hatten gelitten, ein einziger zufälliger Treffer würde schon genügen, um seinen Erzfeind zu vernichten.
Allerdings glaubte die Gestalt nicht an Glück.
*So, in kurzer Zeit wird es da wo ihr seid ziemlich ungemütlich*
Mal so aus purer lust
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AW: Mal so aus purer lust
"I am a bearer," he sang. "I am a dwelling, I am a messenger ..."
"You are an idiot," Molly Grue said fiercely. "Do you hear me?" You're a magician, all right, but you're a stupid magician."
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